Joachim und Flumi
Joachim Elbing und Flaumur vom Silberberg

Novemberweg


Dunkle trübe Stille draußen,

kein Windhauch, keine Farbe,

kein Laut dringt ans Ohr

das sonst so fröhliche Klappern der Hufe

versinkt im Grauschlamm der Wegespuren


Wo sind die Wanderer im Herbst?

Sind sie mit den Kranichen nach Süden?

Der dunkle Nebel verschluckt den Wald

nur der Weg erschafft sich immer  vor uns neu

um hinter uns genau so zu verschwinden ......      



 

Allerheiligen im Pfortwald


Im Pfortwald bei Lardenbach, wo das Röslein wohnt, steht ein Kreuz, ein Marterl würde man in Bayern sagen. Ungewöhnlich genug in Oberhessen, steht es an einem Weg, der nicht richtig weiß, wo er herkommt und der auch eigentlich nirgends hinführt. Nicht mal direkt am Wege steht es, sondern versteckt einige dutzend Schritte in einer kleinen Schonung.

Obwohl sich hier nur Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen, ist das kleine Beet unter dem Kruzifix schön hergerichtet und gepflegt. 
Wie es da hin kommt, das ist eine Geschichte, die beginnt eigentlich 1882 im Sudetenland bei Reichenbach, dort entdeckte Josef Lange die Mosesquelle. Sein Sohn Emil Lange errichtete dort 1937 ein Kreuz. 
Nach der Vertreibung hat Emil Lange 1947 im Wald bei Lardenbach ein Marterl aufgestellt mit der flehenden Bitte unter dem Kreuzdachl: 
"Schenk uns lieber Herrgott unsre Heimat wieder". 
Er durfte seine Heimat nicht wiedersehen, er starb 1950 im Alter von 60 Jahren. In einem Eichensarg wollte er begraben sein, damit man ihn im Falle einer Heimkehr mitnehmen könnte.


Sein Sarg ruht noch immer in für ihn fremder Erde und die Schrift unterm Dachel ist verblaßt, aber sein Marterl steht immer noch im Lardenbacher Wald, all die Jahre gepflegt und mit Blumenschmuck versehen von seiner Stieftocher Ilse Dörr aus Lardenbach, vormals Ilse Seiboth, Bauerstochter aus Dörfel im Sudetenland.


Mittlerweile wurde das Kreuz zweimal renoviert, Lardenbacher Ortsbürger haben es gründlich überarbeitet.




Und weil an Allerheiligen auch denjenigen Heiligen gedacht wird, die niemand kennt und von denen niemand etwas weiß, habe ich Euch heute erzählt, warum ganz versteckt im Pfortwald ein Marterl steht, wo nur ab und zu mal der Jagdpächter oder ein Wanderreiter den Hut zieht und was dennoch immer mit Blumen geschmückt ist, sei es für die Tiere des Waldes.



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